Mehr Energie und Willenskraft
- Irina Gelwer
- 4. März
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 5. März
Askese als Gewohnheits-Booster
In der schnelllebigen Welt von heute sind wir oft von einer Flut an Informationen, sozialen Medien und ständigen Sorgen überwältigt. Wir kämpfen mit Zeitmangel für Sport, erfüllende Beziehungen und eine ausgewogene Ernährung. Stattdessen sind wir zunehmend abhängig von Gadgets, Koffein und anderen äußeren Reizen, die unser Handeln bestimmen. Der ständige Stress, sowohl von außen als auch von innen, raubt uns unsere Energie und Lebensfreude.
Um mehr Energie und Willenskraft zu bekommen, um die Kontrolle über unser Leben zurückzugewinnen und uns vom Ballast zu befreien, entdecken immer mehr Menschen die Kraft der Askese. Auch zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus der Geschichte haben asketische Praktiken genutzt, um ihre Willenskraft zu stärken und höhere Ziele zu erreichen. Da ich selbst seit 25 Jahren regelmäßig Askesen praktiziere, möchte ich meine Erfahrungen und mein Wissen mit dir teilen.
In diesem Artikel erfährst du, was Askese wirklich bedeutet, wie du die richtige Askese für dich auswählst, welche 9 Schlüsselfaktoren für den Erfolg entscheidend sind und was du unbedingt beachten solltest, um deine Ziele zu erreichen.

Was ist Askese?
Der Frühling ist die ideale Zeit, um neue, positive Gewohnheiten zu etablieren. Wir spüren den Aufbruch, den Neuanfang und den tiefen Wunsch, alten Ballast abzuwerfen und mit frischer Energie durchzustarten. Askese kann uns dabei als wirkungsvolles Werkzeug dienen, um diese Transformation zu unterstützen.
Das Wort „Askese“ stammt aus dem Altgriechischen (ἄσκησις áskēsis) und bedeutet ursprünglich “Übung”, “Training”. Askese ist aus dem religiösen Kontext bekannt und oft mit Strafe verbunden. In Wirklichkeit steht hinter der Askese ein besonderer Sinn. Es geht nicht um eine strafende Selbstkasteiung, sondern um eine bewusste und zielgerichtete Entscheidung, die uns auf unserem persönlichen Weg weiterbringt.
Askese ist weit mehr als der Verzicht auf materielle Genüsse oder bestimmte Verhaltensweisen, wie es oft verstanden wird. Wichtig ist der philosophische und sinnliche Aspekt: Welchen tieferen Sinn gibst du deiner Askese? Welchem höheren Ziel dient sie?
Es geht nicht nur um den Verzicht auf etwas, sondern ebenso um die bewusste Einführung positiver Aktivitäten und Gewohnheiten, die auf ein bestimmtes Ziel einzahlen und uns in unserer Entwicklung unterstützen.
Worum geht es bei der Askese?
Im Kern geht es bei der Askese um die Stärkung des Fokus und die bewusste Schulung unserer Willenskraft. Wir lernen, unseren Willen bewusst zu steuern und zum aktiven Gestalter unseres Lebens zu werden, anstatt uns von äußeren Einflüssen und inneren Impulsen kontrollieren zu lassen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass deine Askese gelingt und du ein Erfolgserlebnis hast, auf dem du aufbauen und deine persönliche Entwicklung vorantreiben kannst.
Deine Askese kann verschiedene Absichten haben:
Reinigung des Körpers: Durch gezielte Ernährungsumstellungen und den Verzicht auf belastende Substanzen kannst du deinen Körper entgiften und neue Energie gewinnen.
Minimalismus: Der Fokus auf das Wesentliche, sowohl materiell als auch geistig-emotional, reduziert unnötigen Stress und schafft Raum für das, was wirklich zählt.
Steigerung des Energielevels: Durch das bewusste Lösen von Abhängigkeiten und Gewohnheiten, die dir Energie rauben, gewinnst du wertvolle Ressourcen zurück.
Verbesserung von Beziehungen: Die gewonnene Energie, Klarheit und innere Balance wirken sich positiv auf deine Beziehungen aus und ermöglichen tiefere Verbindungen.
Steigerung der Achtsamkeit: Durch die bewusste Beobachtung deiner Gedanken, Gefühle und Handlungen entwickelst du ein tieferes Verständnis für dich selbst und deine Bedürfnisse.
Welche Arten von Askesen gibt es?
Physische Askesen: Diese dienen der Steigerung von Energie und körperlicher Fitness. Sie bringen gesundheitliche Vorteile wie ein gestärktes Immunsystem, verbesserte körperliche Form und ein höheres Energielevel.
Beispiele sind der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel (Koffein, Fleisch, Alkohol, Zucker), Intervallfasten, Wechselduschen oder die Einführung regelmäßiger körperlicher Aktivitäten (Joggen, tägliche Spaziergänge, Yoga).
Emotionale Askesen zielen auf die Verbesserung der emotionalen Intelligenz und inneren Balance ab.
Zum Beispiel, der bewusste Verzicht auf negative Gedanken und Gefühle, stattdessen die Kultivierung von Dankbarkeit, Mitgefühl und positiven Affirmationen, sowie das Führen eines Erfolgsjournals.
Soziale Askesen dienen der Fokussierung auf das innere Selbst und der Reduzierung von Ablenkungen durch soziale Interaktionen.
Beispiele sind der bewusste Verzicht auf bestimmte soziale Kontakte, Treffen oder Chats, stattdessen die Kultivierung von Stille, Meditation, Selbstreflexion und das Verbringen von Zeit in der Natur.
Digitale Askesen: Diese helfen, den Informationsfluss zu reduzieren und den Stresslevel zu senken.
Beispiele: der bewusste Verzicht auf technische Geräte, Apps und soziale Medien, stattdessen das Lesen von Büchern, mehr Zeit mit der Familie oder das Praktizieren von Hobbys.
Finanzielle Askesen fördern Achtsamkeit beim Ausgeben und unterstützen einen minimalistischen Lebensstil.
Zum Beispiel, der Verzicht auf unnötige Einkäufe, die bewusste Reduzierung von Konsum und stattdessen das Sparen und Investieren in sinnvolle Erfahrungen.
Wie wird die richtige Askese gewählt?
Die Wahl der richtigen Askese hängt von deinen individuellen Zielen, Bedürfnissen und Vorlieben ab. Frage dich:
Was möchte ich in meinem Leben verbessern oder verändern?
Strebe ich nach spiritueller Entwicklung und innerem Wachstum? Dann würden diese Askesen passen: Meditation, Mantras, Journaling.
Möchte ich meine Willenskraft und Selbstdisziplin stärken? Dann wähle z.B. die kalte Duschen, frühes Aufstehen o.ä.
Wünsche ich mir mehr emotionale Balance und innere Ruhe? Dankbarkeit, Achtsamkeit in Bezug auf deine Gedanken und Gefühlen würden passen.
Wichtig: Überfordere dich nicht und beginne mit einer Askese, die realistisch und nachhaltig in deinen Alltag integriert werden kann.
Wie lange sollte eine Askese dauern?
Askese kann der erste Schritt zu einer neuen, positiven Gewohnheit sein, die dein Leben bereichert. Je nach Dauer der Askese kann sich eine nachhaltige Wirkung einstellen und eine Gewohnheitsänderung eintreten, wenn du es dir wünschst.
7 Tage: Diese Dauer ist gut für Anfänger geeignet. Beginne mit 7 Tagen und einer einzigen, überschaubaren Askese, um erste Erfolgserlebnisse zu sammeln.
21 Tage: Ein guter Anfang, um eine neue Handlung in den Alltag zu integrieren und erste Veränderungen zu spüren.
40 Tage: Im religiösen Kontext ist die Fastenzeit eine Zeit der Askese, die etwa 40 Tage dauert. Die Zahl 40 hat eine symbolische Bedeutung und ist eine gute Dauer, um eine Gewohnheit ins Leben zu bringen.
60 - 66 Tage: Eine Studie des University College London aus dem Jahr 2009 ergab, dass es im Durchschnitt 66 Tage dauert, bis eine neue Gewohnheit automatisch wird.
90 Tage: Dieser Zeitraum bietet genügend Zeit, um komplexe Gewohnheiten zu entwickeln und in den Lebensstil zu integrieren.
Die benötigte Zeit variiert jedoch stark je nach Person, Gewohnheit und Umständen.

Verfolge deine Askese ganz bequem in Notion.
Die fertige Vorlage "MY HABIT TRACKER" enthält:
- eine Kalenderansicht, um deine Gewohnheiten zu verfolgen
- eine 21-tägige Challenge, die du auch für deine Askese verwenden kannst
- einen GUIDE zur Einführung neuer Gewohnheiten
9 Schlüssel für deine erfolgreiche Askese
Wähle die Dauer entsprechend deiner Erfahrung und Kraft: Beginne mit einer kürzeren Dauer und steigere dich langsam, um Überforderung zu vermeiden.
Beginne mit einer einzigen Askese: Konzentriere dich auf eine Sache, um deine Energie zu bündeln und die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs zu erhöhen. Es ist besser, nur 1 Sache zu tun, als 5 und sich dann nicht daran zu halten.
Definiere deine Askese klar: Lege genau fest, worauf du verzichtest oder was du einführen möchtest, und bestimme klare Regeln und Zeitrahmen. Auf was genau verzichtest du bzw. was genau nimmst du auf? Wie oft, wie lange, wann und wie machst du es? So spezifisch wie möglich. Achte darauf, dass die Askese für dich nicht zu schwer und machbar ist.
Formuliere ein höheres Ziel und den Sinn deiner Askese: Verbinde deine Askese mit einem tieferen Sinn, um deine Motivation und Durchhaltekraft zu stärken.
Schreibe deine Askese auf: Schreibe deine Askese auf einen Zettel: Beginn und Ende der Askese, Inhalt und genaue Beschreibung, Sinn der Askese, warum tust du es, was bringt es dir? Setze deine Unterschrift darunter als Zeichen deiner Entschlossenheit.
Nutze einen Tracker: Verwende einen Habit-Tracker oder ein Journal, um deine Fortschritte zu verfolgen und deine Erfolge sichtbar zu machen. Hier geht es zu meinem kostenfreien HABIT-TRACKER IN NOTION.
Suche dir Gleichgesinnte: Finde Unterstützung in einer Gemeinschaft oder bei Freunden, um dich gegenseitig zu motivieren und zu inspirieren. Gemeinsam geht es leichter.
Ziehe es durch, auch nach Rückschlägen: Auch wenn ein Tag nicht geklappt hat: Morgen ist ein neuer Tag und ein neuer Anfang, mach weiter!
Konsultiere bei Unsicherheiten einen Arzt oder Therapeuten: Bei gesundheitlichen Bedenken oder psychischen Herausforderungen ist es ratsam, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Ich hoffe, dieser Artikel inspiriert dich zu deiner eigenen Askese-Erfahrung. Teile deine Gedanken und Pläne in den Kommentaren!
Welche Askese möchtest du ausprobieren?
Danke für deine Zeit!

Und denke daran:
DU kannst Mehr, und die Welt braucht DEIN Bestes, um besser zu werden.
Irina Gelwer
Trainerin für Persönliche Effektivität, Mental-Coach
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